Generell
Der CO
2-Rechner berücksichtigt neben CO
2 die Treibhausgase Methan und Lachgas mit der entsprechenden Klimawirkung im Vergleich zu CO
2 (Einheit CO
2-Äquivalente), sowie die Flugäquivalente, die auch die Klimawirksamkeit z.B. des in großer Höhe von Flugzeugen emittierten Wasserdampfes berücksichtigen.
CO2-Faktoren, Vergleichswerte und die Rahmenbedingungen ändern sich im Lauf der Zeit. Die Faktoren und Vergleichswerte beziehen sich auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die KlimAktiv in Zusammenarbeit mit dem ifeu Institut und dem Öko-Institut ermitteln und in den CO2-Rechner einpflegen. Bitte berücksichtigen Sie jedoch, dass sich selbst die neuesten Faktoren auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse vergangener Jahre beziehen.
CO2-Bilanz
Die methodische Grundlage für die Berechnung der CO2-Ausstöße liefert die Studie CO2-Bilanz des Bürgers. Die Berichte wurden im Rahmens eines Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes FuE-Vorhaben Förderkennzeichen 206 42 110 erstellt.
Der direkte und indirekte Treibhausgasausstoß eines Durchschnittsbürgers je Sektor und Unterkategorie (Heizen und Strom im Bereich Wohnen, Flug, öffentlicher Verkehr und motorisierter Individualverkehr im Bereich Mobilität, Ernährung sowie sonstiger privater und öffentlicher Konsum) wird gleitend ermittelt und mit den vom Anwender eingegebenen Werten skaliert. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß in Deutschland je Sektor bezieht sich in der CO2-Bilanz auf die Aktivitäten der in Deutschland lebenden Verbraucher.
Der Emissionsausstoß des Durchschnittsbürgers basiert auf Daten des vom IFEU entwickelten Verkehrsmodells TREMOD, den Veröffentlichungen der AG Energiebilanzen, den umweltökonomischen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamtes (Erweitertes Input-Output Modell für Energie und Treibhausgase) sowie Berechnungen von KlimAktiv und ifeu.
Inhaltliche Ansprechpartner CO2-Bilanz
KlimAktiv gemeinützige Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes mbH
Ansprechpartner: Stephan Schunkert
E-mail: co2-rechner@klimAktiv.de
Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg
Ansprechpartner: Hans Hertle
E-mail: hans.hertle@ifeu.de
CO2-Szenario
Der CO2-Rechner wurde im Rahmen des UBA Projektvorhaben AZ 90381/731 um
individuelle Klimaschutzszenarien erweitert. Das CO
2 Szenario bietet dem Anwender die Möglichkeit ein eigenes Klimaschutz-Szenario zu erstellen. Es zeigt nicht nur die eigene CO
2 Vermeidung auf, sondern auch wie andere Akteure und Gesellschaftsbereiche einbezogen und beeinflusst werden können. Die Klimaschutzszenarien verknüpfen individuelle Handlungsempfehlungen mit gesamtgesellschaftlichen Aktionen und ermöglichen so die Wandlung zu einer klimafreundlichen Gesellschaft.
Das CO2-Szenario zeigt auf, welche Minderungen von Treibhausgasen erreicht werden können, in Abhängigkeit
- zum persönlichen Verhalten und
- politischer Akzeptanz.
Basis der verwendeten Szenarien (Mittel- und Langfristige Durchschnittsausstöße je Sektor) sowie der politischen Akzeptanzfragen ist die Studie
Klimaschutzszenario 2050 (2. Modellierungsrunde), welche das Öko-Institut e.V. und Fraunhofer Gesellschaft ISI im Dezember 2015 im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit veröffentlicht haben. Kern und Grundlage der Szenarienentwicklung bildet das System von Zielvorgaben für Deutschland, das mit dem Energiekonzept 2010/2011 auf die energie- und klimapolitische Agenda gesetzt worden ist sowie die Ergänzung zu diesem Konzept um den beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie.
Die Studie Klimaschutzszenario 2050 (2. Modellierungsrunde) weist drei verschiedene Szenarien auf:
- Das Aktuelle Maßnahmen Szenario (AMS), in dem alle Maßnahmen berücksichtigt sind, die bis Oktober 2013 ergriffen worden sind. Dieses Szenario bildet den Ist- Stand der energie- und klimapolitischen Rahmensetzungen ab. In diesem Szenario werden die Ziele des Energiekonzepts der Bundesregierung deutlich verfehlt.
- Das Klimaschutzszenario 80 (KS80): In diesem Szenario sollten die im Energiekonzept der Bundesregierung festgelegten Ziele für Treibhausgasemissionen, erneuerbaren Energien und Energieeffizienz möglichst erreicht werden, wobei für das Treibhausgasziel der weniger ambitionierte Wert in Ansatz gebracht wird.
- Das Klimaschutzszenario 95 (KS95): In diesem Szenario sollte bis zum Jahr 2050 eine Reduktion der THG-Emissionen von 95% gegenüber 1990 erreicht werden.
Diese drei Szenarien spannen die Bandbreite des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes 2050 in Deutschland auf. Während alle anderen Sektoren den beschriebenen Szenarien folgen, wurde für den Bereich Ernährung mangels Verfügbarkeit konsistenter Szenariodaten der aktuelle CO2-Ausstoß zunächst fortgeschrieben. Reduktionspotenziale sowie politische Akzeptanzfragen wurden u.a. von der Studie WWF Studie: Klimawandel auf dem Teller abgeleitet.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die durchschnittlichen CO2-Ausstöße eines Bürgers in der CO2-Bilanz und im CO2-Szenario sich hinsichtlich der Systemgrenzen unterscheiden:
- In der CO2-Bilanz bezieht sich der aktuelle CO2-Ausstoß eines Durchschnittsbürgers je Sektor auf die Aktivitäten der in Deutschland lebenden Verbraucher (Verbrauchsorientierte Perspektive, Inländerkonzept).
- Im CO2-Szenario basiert der Mittel- und Langfristige CO2-Ausstoß eines Durchschnittsbürgers je Sektor auf dem Territorialprinzip im Einklang mit der Emissionsberichterstattung des Intergovernmental Panel on Climate Change. Hier werden alle in Deutschland emittierten Treibhausgasemissionen auf die Zahl der Bürger in Deutschland heruntergebrochen, unabhängig von der Endnachfrage. Im Gegensatz zur verbrauchsorientierten Perspektive werden weder importierte Konsumgüter hinzugenommen, noch exportierte Güter herausgerechnet. Die Verwendung von Emissionsdaten nach dem Territorialprinzip, wie auch im deutschen Treibhausgasbericht, ermöglicht einen direkten Bezug zu den deutschen Klimaschutzzielen.
Auch wenn aufgrund der Datenverfügbarkeit nicht alle Emissionswerte nach EINER konsistenten Methodik erhoben worden sind, so bleibt die Aussagekraft des Tools davon weitgehend unberührt.
Sobald zu einem späteren Zeitpunkt belastbare Szenarien für die verbrauchsorientierte Perspektive zur Verfügung stehen, können diese nachgepflegt werden.
Inhaltliche Ansprechpartner CO2-Szenario
KlimAktiv gemeinützige Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes mbH
Ansprechpartner: Dr. Odette Deuber
E-mail: co2-rechner@klimAktiv.de